28. Mai 2017

Jahresausflug des BUND Bruhrain

"Exkursion ins Naturschutzgebiet Taubergießen - der letzten Wildnis am Oberrhein

Am Sonntag führte der Jahresausflug des BUND Bruhrain ca. 30 Aktive und Freunde ins Naturschutzgebiet Taubergießen bei Rust am Oberrhein. Hier finden in den Altrheinarmen, Gießen, Uferzungen, Wäldern, Pfeifengraswiesen, Wiesen, trockenen Magerrasen, Bannwald und Hochwasserdämmen zahlreiche, zum Teil vom Aussterben bedrohte Tier- undPflanzenarten einen Lebensraum. Das Naturschutzgebiet dient als Demonstrations- und Forschungsobjekt mehrerer naturwissenschaftlicher Disziplinen, insbesondere der Biologie und der Hydrologie. (sieheWebsite der RIPS-Metadaten-Auskunft des Umweltinformationssystems Baden-Württemberg)

In drei Nachen - traditionellen Fischerkähnen - fuhren die Exkursions-Teilnehmer von der Zuckerbrücke aus unter fachkundiger Führung durch die Auenlandschaft. Bei um die 30°C spendeten die Silberpappeln, Weiden, Espen und anderen Bäume mit ihrem dichten Blätterdach angenehm kühlen Schatten. Durch den Regen der letzten Tage war das Flusswasser zu Beginn noch etwas trüb; nach den ersten Kilometern klarte es auf und man konnten eben den satt grünen Teppichen aus Wasserpflanzen bis auf den Grundsehen. Schier zahllose gebänderte Prachtlibellen flitzten blau schillernd über die Wasseroberfläche und das Boot hinweg und verzauberten den Auen- in einen Märchenwald. Während der Nachen ruhig seine Bahn durch die reiche Pflanzenwelt zog, erzählte der Kahnführer von den geschichtlichen Hintergründen des Gebietes, das früher von der Fischerei geprägt war. Einst herrschten Konflikte zwischen den konkurrierenden Fischern, im Zuge derer manch einer dem Widersacher das Boot zersägte und daraufhin seine Lizenz verlor. Die interessiert lauschenden Exkursions-Teilnehmer bekamen Pflanzen zusehen wie gelbe Orchideen, den Schachtelhalm - eine Urzeit-Pflanze -Hopfen, Beinwell, Baldrian und himmelblaue Kissen aus Sumpf-Vergissmeinnicht. Zahlreiche neugierige Wasservögel wie Schwäne, Kanada-Gänse und Blässrallen kamen mit ihrem Nachwuchs heran und begleiteten das Boot ein Stück. Der farbenprächtige Eisvogel, der in diesem wilden Stück Natur zu Hause ist, war gerade anderweitig beschäftigt. Auch die seit einigerZeit dort angesiedelten urigen Salers-Rinder zeigten sich nicht. Eine kleine Bisamratte verzog sich flugs in ihren Bau. Es ging vorbei an einem Schwanennest, einer Fischerhütte, von Bibern bearbeiteten Baumstämmen und den als "Blaues und Grünes Loch" bekannten Quellgewässern und unter mit weißen Wölkchen aus Pappelsamen behangenen Blätterkronen hindurch. In einer Uferböschung hatten sich Uferschwalben und Eisvögel Höhlen eingerichtet. Als der Kahn im Zuge einer kurzen Lehreinheit im Kahnstochern auf Grundlief, konnte er durch vereintes Schaukeln der Insassen wieder befreit werden und seine Fahrt fortsetzen. Vielen Dank an die Organisatorinnen und Organisatoren dieser lehrreichen Exkursion!" Autorin: Mira Reibelt

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