29. August 2010
Vor unserer Haustür: Philippsburg I und II
Zwei Drittel der Bevölkerung (auch in Graben-Neudorf?) wollen keine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in Deutschland. Bisher war mit der Stromindustrie abgestimmt, bis 2012 Philippsburg 1 und bis 2018 Philippsburg 2 abzuschalten. Bis 2022 sollten alle (z.Zt. noch 17 AKWs) vom Netz. Und jetzt? Neue Koalitionspartner - neues Glück?
Selbst die aktuell von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Untersuchungen von Energieszenarien in Deutschland kommen zum Ergebnis: Die Verlängerung von AKW-Laufzeiten ist überflüssig! Warum also daran rütteln?
Der BUND ruft gemeinsam mit anderen Gruppen zur Großdemonstration und Umzingelung des Regierungsviertels in Berlin am 18.September auf. www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/atomkraft/aktiv_werden/anti_atom_demo_189/
***
Abenteuer Faltertage
Zählen Sie Schmetterlinge bei Ausflügen in die Natur, im Garten, Wald, auf den Feldern. Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich. Unter www.bund.net/faltertage (oder bei uns) gibt es einen Zählbogen mit Abbildungen, mit dem zehn einheimische Schmetterlingsarten leicht bestimmt und erfasst werden können. 80 % der heimischen Tagfalter gehören zu den bedrohten Arten. Siedlungs- und Straßenbau sowie die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide verdrängen die Schmetterlinge aus ihren Lebensräumen. Jeder kann den Faltern beim Überleben helfen. Im Garten z.B. durch wilde Blumenwiesen mit heimischen Arten, auf künstlichen Dünger und Pestizide verzichten und auch Brennnesseln stehen lassen.
***
MEKA im Bruhrain?
Auch in GN kann mit dem Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich inzwischen Blühflächen insbesondere als Bienenweide gefördert werden. Landwirte erhalten 130 Euro je Hektar Blühfläche. Doch davon ist ein nur sehr kleiner Prozentsatz der verfügbaren Ackerfläche betroffen.
Der BUND schlägt vor, im Rahmen der Neuordnung der EU-Agrarpolitik für eine Umlenkung der Subventionen an diejenigen Betriebe einzusetzen, die eine naturverträgliche Landwirtschaft praktizieren und damit Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten auf großer Fläche nützen: Mit geringem oder am besten ohne Chemieeinsatz und vielen Landschaftselementen wie Hecken und naturnahen Acker- und Gewässerrandstreifen.Wir würden gerne über entsprechende Maßnahmen der örtlichen Landwirtschaft berichten. Wir brauchen unsere Landwirte.
***
In den Streitgärten müssen 16 ha Wald für neues Industriegelände weichen
Ab 10 ha sind die sogenannte CEF-Maßnahme für seltene Arten zwingend vorgeschrieben. Für Hirschkäfer, Fledermäuse, Zauneidechsen wird deshalb die Gemeinde u.a. in Abstimmung mit dem BUND Bruhrain vor der Abholzung entsprechende Ersatz-Habitate anbieten. Der Erfolg der Maßnahmen wird geprüft. Der Wald wird nicht wie ursprünglich angedacht auf einen "Hieb" entfernt sondern nach konkretem Flächenbedarf - eine positive Entscheidung der Gemeindeverwaltung. Für Fledermäuse und Eidechsen gibt es schon Ersatzwohnungen.