BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


23. Februar 2016

Fleischverbrauch 2015 - so viel wie noch nie -

Gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamt stieg die Fleischproduktion auf 822.000.000 Tonnen an. Entsprechend wurden

in Deutschland in gewerblichen Schlachtunternehmen geschlachtet.

Multiresistente Keime - Landwirte nun selbst betroffen

Die multiresistenten Keime aus dem Stall werden zunehmend auch dem Landwirt gefährlich.

In der konventionellen Tierhaltung bekommen nahezu 90 Prozent der Tiere im Laufe ihres Lebens Antibiotika. Nur so funktioniert die Massentierhaltung ohne hohe Verluste. In der Regel wird nach Erkennen von Entzündungen vorsorglich der komplette Stall mit Antibiotika behandelt.

Fatal sind die resistenten Erreger, die sich nun konkurenzlos weiter vermehren können. Sie können Bakterien diese Restistenz-Gene ebenfalls übertragen. Das MRSA- Bakterium, das ursprünglich harmlos vom Mensch stammt, sprang auf Schweine und Geflügel über und mutierte zu einem Resistenzbakterium. Sollte es wiederum auf einen Menschen z.B. den Landwirt übertragen werden, ist dieses enorm gefährlich.

Für eine Behandlung von Entzündungen wird in der Humanmedizin ebenfalls Antibiotika eingesetzt. Spricht dieses nicht an, wendet man letztendlich ein Reserveantibiotikum ein. Inzwischen sind Erreger selbst gegen dieses Mittel imun! Auch ausserhalb der Ställe wie z.B. beim Schlachtbetrieb und auf anderen Lebensmittel wie Tomaten zeigen sich diese resistenten Erreger.

Die Ursache sind in der Regel "Fehler" in der Tierhaltung. Fehlender Platz, Auslauf, Frischluft und Beschäftigungsmöglichkeiten bieten einen Ansatz für eine Verbesserung. Bei ökologischer Tierhaltung finden sich fast zwei Drittel weniger resistente Keime.

Geiz ist... - Aus was besteht das Essen auf dem Tisch vor mir denn heute? -

Ist das wirklich Geiz oder ist es das vollste Vertrauen in die Lebensmittelindustrie und dem "Lebensmitteldesigner"?

Sollte beim dem, was wir zu uns nehmen, nicht genauer hingeschaut werden?

Nach Analogkäse, Seperatorenfleisch, Krebsfleischimitat, künstliches Aroma, Farbstoffe, Sägemehl... jetzt Pferde- und Eselfleisch!

Wir wollen immer billiger und die andere Seite immer mehr. Mehr Informationen werden gefordert, doch interessiert uns das wirklich? (Ist das Produkt mit Leiharbeitern hergestellt oder gar durch den Subunternehmer aus dem nahen Ausland, ohne Mindestlohn?)

Es gibt immer eine Alternative! Hauptsache billig! Oder?!

Neues Tierschutzlogo - Sterne für besseren Tierschutz oder für einen höheren Erlös? -

Das neue Tierschutzlogo des Deutschen Tierschutzbund unterteilt sich in eine Einstiegs- und eine Premiumstufe.

Aus der Tierschutzsicht stellt dies für Fleischesser auf jeden Fall eine Verbesserung dar (z.B. Rassen, Platz, Spielmöglichkeiten).

Dennoch können in der Einstiegsstufe (ein Stern) nicht die Kriterien des als minimalen EU-Bio-Standards erfüllt werden.

Bei der Premiumstufe (zwei Sterne) gibt es wesentliche Verbesserungen für das Schlachtalter, Liegebereiche, Verbot von gentechnisch veränderten Futtermitteln oder Bestandsobergrenzen. Hier ist das „Wohlbefinden“ der Tiere mit einbezogen.

Noch mehr „Tierschutz“ erfüllen hier z.B. Bioland, Demeter oder Naturland. Diese setzen auf regionale Systeme, nicht auf Massentierhaltung, Billiglöhne und Exportorientierung.

EU- Bio-Standard verschärft Probleme bei der Tierhaltung

Der EU Bio-Standard gibt bei der Tierhaltung lediglich Fläche pro Tier oder Größen, wie beispielsweise die der Luke vor. Bedauerlicherweise wird das Tier selbst nicht betrachtet. So wäre der Gesundheitszustand bedeutender wie das Maßband.

Der EU Bio-Standard legt lediglich das unterste Minimum fest.

Dieser berücksichtigt allerdings wesentlich mehr Verbesserungen als im konventionellen Bereich.

2011 wurden 1700 Tonnen Antibiotika für Tiere durch die Pharmaindustrie in Deutschland ausgeliefert. (Bei BIO weit geringer eingesetzt)

BSE - die Erinnerung verblasst -

wie kürzlich die Sendung NANO (3Sat v. 23.01.2013) berichtet, plant die EU eine Neuerung der Untersuchung von geschlachteten Rindern zur Nahrungsmittelverarbeitung. Diese Tests sollen aus Kostengründen ganz entfallen.

Die Testpflicht wurden nach und nach nach hinten geschoben. Derzeit werden lediglich Rinder geprüft, die älter als !!! 8 Jahre !!! sind. In der Regel werden diese aber schon im Alter von spätestens zwei Jahren geschlachtet. Kein Wunder also, dass in Deutschland seit 2009 kein einziger Fall von BSE festgestellt wurde, jedoch in unseren Nachbarländern (Rindfleisch wird derzeit aus Frankreich und Polen nach Deutschland geliefert).

Schön lange Gras über die Sache wachsen lassen..., wir essen im Durchschnitt ja nur !!! vier !!!  ganze Rinder in unserem Leben.

Quelle: http://graben-neudorf.bund.net/themen_und_projekte/das_aktuelle_thema/tierhaltung/